Wärmepumpen werden zu Unrecht als Retter der Umwelt bezeichnet. Das ist nicht der Fall. Insbesondere bei den Umwelteinträgen und insbesondere bei den Heizkosten. Die Details dafür habe ich an anderer Stelle in meinem Blog beschrieben.
Sinnvolle Einsatzbereiche für Wärmepumpen? Es gibt sie.
Warum sehe ich Vorteile in dem Baubereich? Es müssen keine Schornsteine gebaut werden und es müssen keine Hausanschlüsse oder Öltanks verbaut werden.
Aber, an welcher Stelle würde ich für mich eine Wärmepumpe einsetzen? Einsatzbereich 1 – 25 Familienhausneubauten.
Im Neubau würde ich für mich einige Sachen beachten. Es muss eine Heizung installiert werden, die mit sehr niedrigen Vorlauftemperaturen fahren kann. Maximal bei -10 °C 28°C Vorlauf. Also eine extrem flache Heizkurve. Grund, mit hohen Vorlauftemperaturen sinkt die Effizienz einer Wärmepumpe wie im freien Fall.
Warum sind Vorlauftemperaturen für Wärmepumpen ein wesentlicher Faktor zur Geräteeffitienz? Die Luft-Wasser Wärmepumpe und auch andere Wärmepumpenbauarten müssen den Temperaturunterschid der Außentemperatur zur Vorlauftemperatur schaffen und das mit möglichst wenig Stromeinsatz. Höhere Vorlauftemperaturen verschlechtern die Arbeitszahl (COP) im Jahresverbrauchsmittel oder Jahresarbeitszahl in einer steilen Kurve. Momentan gemessene Arbeitszahlen sind keine bedeutende Aussage. Es muss die Messung über ein gesamtes Jahr bewertet werden.
Bei der Eistellung der Heizungsregelung muss beachtet werden, dass keine Heizungsunterbrechungen wie eine Heizungsabsenkung oder durch Vorrangabgschaltung für Warmwasser entstehen.
Weiter muss die Heizungsregelung so eingestellt werden, dass bei für hochgedämmte Gebäude angemessenen Außentemperaturen ca. 10 – 12°C die Heizung abschaltet. Weiterhin würde ich die Heizung ab Frühjahr bis Herbst komplett abstellen. Das bedeutet, die Wärmepumpenlaufzeit würde in einem von mir geplanten Haus maximal 6-7 Monate laufen. Danach würde sie stillstehen und keinen Stromverbrauch erzeugen. Das wichtigste dabei, die Wohnqualität darf nicht leiden.
In dem Fall würde ich für das so geplante Haus eine Jahresarbeitszahl von 2,8 – 3,5 erwarten.
Warmwassererzeugung.
Die Warmwassererzeugung durch eine Wärmepumpe bedeutet, dass die Wärmepumpe jahresdurchgängig mit Vorlauftemperaturen zwischen 40 – 60 °C oder mehr in Großanlagen betrieben werden muss. Weiterhin ist in Neubauten eine Warmwasserzirkulation aus hygienischen Gründen vorgeschrieben. Diese Warmwasserzirkulation erzeugt einen deutlich erhöhten Energieverbrauch. Weiterhin bedeutet eine Warmwassererzeugung, dass der Betrieb für die Heizung durch die Warmwasservorrangschaltung mehrere Stunden am Tag ausfällt. Hersteller bieten zur Umgehung solcher Fälle einen Pufferspeicher an. Pufferspeicher verschlechtern leider in der Praxis die Jahreseffizienz der Wärmepumpe.
Es muss davon ausgegangen werden, dass die Jahresarbeitszahl mit zentraler Warmwasserbereitung auch in Neubauten kaum besser als 1,3 – 1,6 sein wird. Das sind auch die Messungen, die ich in mit Wärmepumpen beheizten Gebäuden vorgefunden habe.
Das bedeutet, in einem für mich geplanten Neubau, bis zu einer Gebäudegröße von 25 Wohneinheiten, würde ich für jedes Bad und Küche einen angepassten Durchlauferhitzer planen. Die Wohnqualität ist deutlich besser als bei der zentralen Warmwassererzeugung mit Wärmepumpen. Weitere Vorteile, Durchlauferhitzer in der Nähe von Zapfstellen sind preiswerter als ein zentrales Warmwassersystem. Die Trinkwarmwasserhygiene ist deutlich besser als bei einer zentralen Warmwasserversorgung.
Warmwassererzeugung und Wärmepumpen vertragen sich nicht, insbesondere in Gebäuden, in denen die Trinkwarmwasserhygiene nach DVGW 511 beachtet werden muss. Warmwasser tagesdurchgängig 60°C, durchlaufendes Zirkulationssystem.
Das für Neubauten. Im Bestandsbau muss mit erheblich schlechteren Ergebnissen gerechnet werden. Es wird dazu kommen, dass im Bestandsbau die Jahresheizkosten mit Wärmepumpe in manchen Gebäuden die Rente der Bewohner überschreitet.
B. Wulfestieg